Im Rahmen des Kirchenzuges am Festsonntag des 950-jährigen Jubiläums der Gemeinde Hunderdorf, das am Pfingstwochenende mit einem Volksfest gefeiert wurde, wurde am ehemaligen Rewe-Gelände ein Halt eingelegt, um dort gemeinsam den Spatenstich für das neue Bürger- und Vereinshaus zu feiern. Zu diesem Anlass waren nicht nur zahlreiche Vereine der Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf, Neukirchen und Windberg anwesend, sondern auch MdL Josef Zellmeier und Tobias Beck, Bezirksrat Franz Schreyer, Landrat Josef Laumer, Bürgermeister Albert Stürmer der österreichischen Partnergemeinde St. Johann am Wimberg sowie die Mitglieder des Gemeinderats und der Pfarrei.
Erster Bürgermeister Max Höcherl begrüßte die Gäste zum symbolischen Spatenstich für das neue Bürger- und Vereinshaus, einem wichtigen Projekt für die Gemeinde Hunderdorf, das die Dorfgemeinschaft stärken und einen zentralen Treffpunkt schaffen soll. Das Thema eines solchen Hauses wurde lange diskutiert – bereits vor zehn Jahren entschied der Gemeinderat, das Areal nahe dem Ortskern, ideal gelegen an einem Radweg, gut sichtbar und in Nachbarschaft zum Kindergarten, zu erwerben. Nach der Standortentscheidung begann die genaue Planung: Größe, Nutzung, Ausstattung und Finanzierung waren zentrale Fragen. Im intensiven Austausch mit lokalen Vereinen und zwei erfahrenen Architekturbüros, Michael Feil aus Regensburg und Anita Fischer aus Freising entstanden Pläne, die den Bedürfnissen der Gemeinde entsprechen. Mit geschätzten Gesamtkosten von über 8 Millionen Euro war klar, dass Fördermittel notwendig werden. Dank der Unterstützung wichtiger politischer Fürsprecher wie Bundesminister Alois Rainer und MdL Josef Zellmeier erhielt die Gemeinde großzügige Förderungen.
Der Siegerentwurf des europaweiten Architekten-Wettbewerbs sieht einen großen Veranstaltungssaal für bis zu 300 Personen, Vereinsräume und einen Probenraum für die Hunderdorfer Blaskapelle vor. Das Haus wird aus regionalen Materialien gebaut und durch großzügige Außenanlagen mit Sonnenterrasse ergänzt. Das neue Bürgerhaus wird sich harmonisch in den Ort einfügen und soll zu einem lebendigen Zentrum für alle Generationen werden. Höcherl blickte erwartungsvoll auf die kommenden Jahre Bauzeit, freut sich aber vor allem auf die neuen Möglichkeiten für Feste, Konzerte und Begegnungen und bedankte sich herzlich bei allen, die dieses wichtige Projekt unterstützen.
MdL Josef Zellmeier lobte das Projekt in seiner Ansprache als wegweisend für den ländlichen Raum: Er dankte den Projektträgern für die Entscheidung, ein Haus für die Gesellschaft zu bauen – gerade in einer Zeit, in der viele Wirtshäuser schließen. Mit Blick auf das entstehende Bürger- und Vereinshaus sprach er von einem schönen neuen Dorfzentrum, das das soziale Leben stärken werde. Besonders hob er die Bedeutung der Städtebauförderung hervor, die gezielt den Innenbereich der Gemeinden unterstütze: Innenentwicklung statt Zersiedelung – dieses Projekt stehe beispielhaft für das Programm „Innen statt Außen“. Umso mehr freue es ihn, dass die Gemeinde eine Förderung in Höhe von 60 % auf das Gebäude und 80 % auf die Außenanlagen erhält. Die aktive Dorfgemeinschaft und das Engagement der Vereine seien ein zentraler Beitrag dazu, den ländlichen Raum lebenswert zu machen.
Ein besonderer Moment vor dem Spatenstich war das Befüllen einer Zeitkapsel, die später im neuen Bürger- und Vereinshaus verbaut wird und im Jahr 2175, also in 150 Jahren, geöffnet werden soll. Der Inhalt gewährt künftigen Generationen einen Einblick in unsere Gegenwart: Eine aktuelle Tageszeitung, die Baupläne des Bürger- und Vereinshauses, eine Festschrift zur 950-Jahr-Feier der Gemeinde, ein Foto der Anwesenden beim Spatenstich sowie ein aktueller 50-Euro-Schein wurden sorgfältig hineingelegt. Mit dieser Geste soll nicht nur der Beginn des Bauprojekts dokumentiert, sondern auch die Verbundenheit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft symbolisiert werden.
Begleitet von Salutschüssen der Bogenbachtaler Böllerschützen erfolgte der symbolische erste Spatenstich für das neue Bürger- und Vereinshaus – ein bedeutender Moment für die Dorfgemeinschaft. Im Anschluss wurde das Festprogramm mit einem feierlichen Kirchenzug fortgesetzt.