Große Ehre für großes Engagement: Altbürgermeister Hans Hornberger zum Ehrenbürger ernannt

Eintrag Goldens Buch Hans Hornberger

vorne, von links: MdL Josef Zellmeier, Ehrenbürger Hans Hornberger, Erster Bürgermeister Max Höcherl, Landrat Josef Laumer; hinten, von links: Dritte Bürgermeisterin Iris Hartmann, Zweiter Bürgermeister Helmut Kronfeldner, Bürgermeister der Partnergemeinde St. Johann am Wimberg Albert Stürmer

Am Samstag, den 7. Juni konnte die Gemeinde Hunderdorf ein besonderes Ereignis feiern: Neben dem 950-jährigen Bestehen der Gemeinde, das im Rahmen eines Volksfestes am Pfingstwochenende gefeiert wurde, konnte Altbürgermeister Hans Hornberger die Ehrenbürgerwürde verliehen werden.
Zweiter Bürgermeister Helmut Kronfeldner begrüßte hierzu die rund 180 geladenen Gäste im Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Hunderdorf, unter denen sich Familie, Freunde und Weggefährten von Hans Hornberger, Amtsträger wie Landrat Josef Laumer und MdL Josef Zellmeier sowie Vertreter der Ortsvereine, des Gemeinderats und der Verwaltung sowie der Pfarrei befanden. Auch Bürgermeister der Partnergemeinde St. Johann am Wimberg - mit einem Augenzwinkern „St. Hans“ genannt – Albert Stürmer, war vor Ort und überraschte Hans Hornberger. Eine Abordnung der Hunderdorfer Blaskapelle umrahmte die Veranstaltung unter der Leitung von Kapellmeister Lothar Klein musikalisch.

In seiner Festrede betonte MdL Josef Zellmeier die besondere Bedeutung der Auszeichnung: Es handle sich um eine außergewöhnliche Ehrung, die nur wenige Gemeinden überhaupt vergeben würden. Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde sei ein deutliches Zeugnis herausragender Verdienste um die Gemeinde. Der Geehrte sei, so Zellmeier, ein idealer Kandidat für diese höchste Form der Anerkennung.

Landrat Josef Laumer freute sich in seiner Ansprache mit Hans Hornberger, dass dieser nun Ehrenbürger „seiner schönen Gemeinde“ sei. Auch er betonte, dass es nur wenige Persönlichkeiten gebe, die diese besondere Auszeichnung erhielten. Hornberger sei nicht nur menschlich und bürgernah, sondern habe sich auch stets durch eine konstruktive und verlässliche Zusammenarbeit sowohl als Kreistagskollege als auch als Bürgermeister und Vorsitzender verschiedener Zweckverbände ausgezeichnet. Besonders würdigte der Landrat den respektvollen Rückzug des Geehrten von der politischen Bühne – ohne den Versuch, sich im Nachhinein in die Tagespolitik einzumischen.
Erster Bürgermeister der Partnergemeinde St. Johann am Wimberg, Albert Stürmer, sprach in seiner Rede davon, dass die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Hans Hornberger auch eine Würdigung für dessen Ehefrau und Familie sei, denn ohne ihren Rückhalt wäre wohl vieles nicht möglich gewesen. Mit einem Schmunzeln meinte Stürmer, man habe „alles richtig gemacht, wenn man sich von der aktiven Politik zurückzieht und die Menschen einen noch mögen“. Er betonte, wie wichtig es sei, gerade jene zu ehren, die sich ein Leben lang um das Gemeinwohl verdient gemacht haben.

Erster Bürgermeister Max Höcherl gab in seiner Laudatio einen Rückblick auf Hornbergers Wirken und all die Ämter und Posten, die er innehatte. Seit 1990 ist Hornberger ununterbrochen in Hunderdorf aktiv – eine Zeitspanne, die sinnbildlich für eine ganze Generation steht. Bereits mit 35 Jahren wurde er überraschend Dritter Bürgermeister, später war er 16 Jahre lang Zweiter Bürgermeister und schließlich ab 2008 für zwölf Jahre Erster Bürgermeister der Gemeinde. Zudem hatte er Ämter als Vorsitzender der Gemeinschaftsversammlung in der Verwaltungsgemeinschaft Hunderdorf sowie als Verbandsvorsitzender des Wasserzweckverbandes Bogenbachtalgruppe inne. In dieser Zeit prägte er zahlreiche Projekte in Infrastruktur, Umweltschutz und öffentlicher Sicherheit. Ein besonderes Anliegen war ihm stets die Unterstützung der örtlichen Feuerwehren. So wurden unter seiner Führung mehrere Fahrzeuge beschafft. Unvergessen bleibt sein Auftritt als singender Schirmherr beim Feuerwehrfest in Au vorm Wald im Jahr 2011 - eine Rolle, die ihm den Titel „Der singende Bürgermeister“ verpasste. Auch nachhaltige Energienutzung war Hans Hornberger wichtig: Von der Photovoltaikanlage auf der Kläranlage über ein Elektrofahrzeug für den Klärwärter bis hin zur Hackschnitzelheizung für den Bauhof. Auch für die Kinderbetreuungseinrichtungen hat er sich immer eingesetzt: So war die Gemeinde Vorreiter bei der Schaffung von Krippenplätzen, aber auch die Grund- und Mittelschule, die Schulsportanlage und insbesondere das unter seiner Führung sanierte Hallenbad sowie die Gemeindebibliothek gelten als Vorzeigeobjekte. Höcherl stellte auch das diplomatische Geschick und die Menschenkenntnis hervor, die er an Hans Hornberger stets bewundere. Sei es in der Sitzungsleitung oder bei zahlreichen Grundstücksverhandlungen, die dafür sorgten, dass Hunderdorf stetig wachsen konnte und jungen Menschen die Möglichkeit gab und immer noch gibt, in ihrer Heimatgemeinde bleiben und sich hier ihre Existenz aufbauen zu können. Während der Amtszeit von Hans Hornberger als Erster Bürgermeister wurden immerhin sieben Wohngebiete und ein Gewerbegebiet entwickelt und erweitert. Hans Hornberger habe es verstanden, alles dafür zu tun, damit die Hunderdorfer Bürger stets stolz auf ihre Gemeinde sein konnten. Gerade darum habe er sich den Titel „Ehrenbürger“ redlich verdient. Nach diesen Worten überreichte Max Höcherl die Urkunde zur Ehrenbürgerwürde sowie eine Medaille.


Anschließend hielt Hans Hornberger eine Dankesrede, in der er humorvoll zugab, nicht mehr damit gerechnet zu haben, noch einmal vor so großem Publikum zu sprechen. Mit einem Augenzwinkern und in Anlehnung an das Zitat von Heinz Erhardt meinte er: „Manchmal ist es besser, den Mund zu halten, als eine Rede – aber ich möchte mir diese Gelegenheit nicht nehmen lassen.“ Er betonte, wie sehr ihn die Auszeichnung ehre und richtete seinen Dank an seine langjährigen Weggefährten, insbesondere an seine Frau Edeltraud und die Familie. Auch hob er die Blaskapelle hervor, die ihn bei vielen Gelegenheiten begleitet habe, sowie die Verwaltung und den Gemeinderat für die stets gute Zusammenarbeit. Besonders freute er sich über den Überraschungsgast, seinen Cousin und dessen Frau, die eigens zur Ehrung aus Nordrhein-Westfalen angereist waren. Er erzählte außerdem, dass er im März in Rom durch die Heilige Pforte gegangen sei, um sündenfrei die Ehrenbürgerwürde zu empfangen. Nach einer kurzen Pause fügte er mit einem schelmischen Lächeln hinzu: „Aber das ist ja jetzt auch schon wieder drei Monate her.“ In seiner Rede blickte der Geehrte auch persönlich zurück: Er sei an einem Sonntag geboren worden – und Sonntagskindern werde nachgesagt, sie seien Glückskinder. „Nicht immer war alles einfach“, erinnerte er, denn sein Vater verstarb früh und die Mutter stand mit dem Hof plötzlich alleine da. Doch das Glück habe ihn eingeholt, als er seine Frau Edeltraud kennenlernte und mit ihr eine Familie gründen durfte. Er sei dankbar, seine Aufgaben als Bürgermeister über viele Jahre gut gemeistert zu haben – besonders in der Zeit des damaligen Baubooms, der viele Weichen für die heutige Entwicklung der Gemeinde gestellt habe. Vor gut zwei Wochen konnte er seinen 70. Geburtstag feiern – „es ist alles vergangen wie ein Wimpernschlag“, sagte er in Anlehnung an das aktuelle Album von Rainhard Fendrich, dessen Fan Hornberger seit jeher ist. Er dankte allen, die sich an diesem besonderen Tag, seinem Ehrentag, Zeit genommen haben, um mit ihm zu feiern. Es sei für ihn eine Verpflichtung und Selbstverständlichkeit, weiterhin mit offenem Herzen und interessiertem Blick die Entwicklung der Gemeinde zu verfolgen. Zum Abschluss gab er – um zurückzukommen auf das neue Album von Rainhard Fendrich – das Lied „Nie wieder jung sein“ auf seiner Gitarre zum Besten und ist somit nach seinen Titeln „Der singende Bürgermeister“ und „Der singende Altbürgermeister“ nun auch „Der singende Ehrenbürger“.

Nach einem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde klang das Fest im gemütlichen Beisammensein und mit Verpflegung des Gasthauses Plötz aus Großlintach aus, wobei sich Gelegenheit zum persönlichen Austausch und vielen herzlichen Gesprächen fand. Im Anschluss zog man gemeinsam weiter ins Festzelt, wo der besondere Tag in geselliger Atmosphäre seinen stimmungsvollen Abschluss fand.